Der VDE/SVS in Apulien

Der VDE/SVS in Apulien

| VDE Region Nord
23.05.2017 Veranstaltungsrückblick

Reisebericht: Mit dem VDE/SVS nach Apulien vom 06. - 13.05.17

„APULIEN - IM LAND DER TRULLI UND STAUFER“

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VDE Region Nord e.V.

1. Tag: Willkommen in Apulien

Endlich war der Tag da, an dem wir das kalte und stürmische Schleswig-Holstein verlassen konnten. Der Flug ging am frühen Nachmittag direkt von Hamburg nach Bari, in Apulien. Unsere Reiseleiterin Anna empfing uns mit einem modernen Bus und Piero, unserem Fahrer für diese Woche. Sonne, Wärme, genau dass war es, was wir uns gewünscht hatten und auch bekamen. Durch eine herrliche Landschaft ging es zu unserem Hotel, dass für die nächsten sieben Tage nun unser „Zu Hause“ war. Von hier aus fuhren wir zu den Sehenswürdigkeiten Apuliens. Das Abendessen war schon mal sehr vielversprechend (Menü, italienische Küche und guter Wein „Primitivo“).

2. Tag: Trani, Castel del Monte

Heute stand die längste Tour auf dem Programm. Trani war unser erstes Ziel. Direkt am Meer erhebt sich die normannische Kathedrale, eine der schönsten Kirchen Apuliens. Die Mittagszeit verbrachten wir am Hafen von Trani. Anschließend ging es zum berühmtesten Denkmal der Epoche des Stauferkaisers Friedrich II, dem Castel del Monte ─ der so genannten »Krone Apuliens«. Es ist bis heute ein Rätsel. Keiner kann erklären welchen Sinn und Zweck dies Castel hat. Sicher ist, dass es in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf Anweisung Friedrich II errichtet wurde und der Innenausbau nie ganz vollendet wurde. Von dem über 500m hohen Hügel auf dem das Castel steht hat man einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung.

3. Tag: Die Sassi

Sassi die Felsenstadt

Sassi, die Felsenstadt.

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Die Fahrt führte uns durch eine wunderschöne Landschaft nach Altamura, wo wir in einer Bäckerei das typische Brot aus dieser Region, die Focaccia, probierten. Natürlich gehörte auch ein „Schlückchen“ Wein dazu um das Brot herunter zu spülen. Beschwingt machten wir
einen gemütlicher Spaziergang durch die malerischen Altstadtgassen. Anschließend erreichten wir die malerische Felsenstadt Matera. Neben phantastischen Ausblicken ist diese Stadt berühmt für ihre in den Kalktuff hinein gehauenen Felsenwohnungen - den so genannten Sassi. Die Besichtigung einer ursprünglichen Wohnung veranschaulichte das Leben in diesen einfachen Räumen. Heute sind viele Wohnungen modernisiert und zu Hotels und Gaststätten umfunktioniert worden.

4. Tag: Bari und Poligano a Mare

Trulli in Alberobello

Trulli in Alberobello

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Auf der Küstenstraße fuhren wir nach Bari. Der Stadtkern liegt auf einer ins Meer ragenden Landzunge, deren geschützter Naturhafen im 2. Jh. v.Chr. bereits die ersten Siedler anlockte. Hier besichtigten wir die romanische Stauferkirche San Nicola, wo sich die Grabstätte des heiligen Nikolaus befindet. Der Gang durch die mittelalterliche Altstadt führte vorbei am Stauferkastell zur Kathedrale San Sabino. Viele Straßen waren gesperrt weil am nächsten Tag der G7 Gipfel für Finanzminister und Zentralbank Chefs hier stattfinden sollte. So konnten wir unbeschwert unter „Polizeischutz“ durch die Straßen schlendern.
Nachmittags ging es weiter nach Polignano a Mare, dessen weiß gestrichene Häuser auf einem steilen Felsvorsprung etwas hellenisch anmuteten. In diesem Rahmen wurden wir auf ein Eis eingeladen, das hier besonders schmackhaft war. Eine weitere Spezialität wurde verkostet, die sich „Spezialkaffee“ nannte. Sie bestand aus Kaffee, Sahne, Amaretto und Zitronenschalen und war oberlecker.

5. Tag: Grotten von Castellana und die Landschaft der Trulli

Die erste Etappe führte uns zu den Grotten von Castellana. Wir stiegen hinab in dieses atemberaubende System aus unterirdischen Karsthöhlen. Der Weg war ca. 1,5 km lang und hatte mit 72m seinen tiefsten Punkt. Beeindruckende Felsformationen so wie viele Stalaktiten und Stalagmiten waren zu bestaunen.
Die Fahrt ging weiter nach Alberobello, ein wahres Trulli-Eldorado. In einem der urigen Trulli erwartete uns eine Weinverkostung zu der italienische Köstlichkeiten gereicht wurden. Anschließend besuchten wir die Zona Monumentale und sahen hunderte der für Apulien so typischen weißgetünchten Bauten mit den kegelförmigen Dächern. Ein Erlebnis war auch der Besuch in so einem Trullo.

6. Tag: Martina Franca und Ostuni

Heute ging es nach Martina Franca. Wir machten einem Spaziergang durch das gepflegte barock geprägte Stadtbild. Die Stadt wurde 1300 auf Befehl des Fürsten von Tarent, Philipp I. von Anjou gegründet.
Unweit von Cisternino besichtigten wir anschließend eine sehenswerte Ölmühle. Sie zählt zu den modernsten des Landes. Interessant war auch zu erfahren, welche Arten der Verarbeitung es gibt. Kalt gepresst, mit und ohne Kern usw. Es gibt erhebliche Qualitäts- und Geschmacksunterschiede, die sich jedoch auch stark auf den Preis auswirken.
Nach der Besichtigung gab es eine Verkostung des apulischen Olivenöls. Weiter ging es nach Ostuni mit ihren orientalisch erscheinenden Terrassenhäusern. Verwinkelte enge Gassen führten durch die "città bianca", die weiße Stadt, zur Kathedrale und zur Piazza della Libertà.
Nach dem Abendessen wurde vom Hotel eine riesige Geburtstagstorte serviert, da wir ein Geburtstagskind in unserer Gruppe hatten.

7. Tag: Die Küste

Hafen von Trani

Hafen von Trani

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Das erste Ziel des heutigen Ausfluges entlang der Küste war Lecce, die "Perle des Barocks" in Apulien. Die markanten Gebäude und die unbestrittene Schönheit ihrer Kirchen machen die Stadt zum Florenz des Südens. Bei stürmischen Winden, die heimatliche Gefühle aufkommen ließ, besuchten wir die Piazza Oronzo und sahen die Überreste des römischen Amphitheaters. Wir konnten den Palazzo del Seggio und die herrliche Santa Maria delle Grazie bewundern. Eines der schönsten Beispiele des Barockstils von Lecce war die Fassade der Basilika Santa Croce. In der Mittagspause war Zeit genug um eine Pizzo oder leckeres italienisches Eis zu probieren.
Am Nachmittag ging es weiter zum Fischerort Otranto. Hier erfuhren wir, dass die Türken 1480 mit 150 Booten das Land überfallen hatten und tausende Menschen ermordet hatten.
800 Christen starben als Märtyrern. Sie wurden geköpft, weil sie sich weigerten zum Islam überzutreten. Ihre Gebeine sind noch heute als Mahnmal in der Kathedrale Santissima Annunziata zu sehen (ein makabrer Anblick). Dort konnten wir auch den wunderschönen Mosaikfußboden bestaunen, der seit 900 Jahren das Gotteshaus ziert.

8. Tag: Heimreise

Da unser Flug erst am Abend gebucht war, hatten wir Zeit genug uns Brindisi anzuschauen und den Urlaub entspannt ausklingen zu lassen. Vom 26°C warmen Apulien verabschiedeten wir uns und flogen mit vielen neuen, schönen Eindrücken wieder in den kühlen Norden zurück.

Otto Lies

Impressionen